Zahlreiche Analysten haben bereits ihre Prognosen zu den Top-IT-Trends 2019 veröffentlicht. Nun möchten wir Ihnen unsere Top 5 der wichtigsten IT-Trends für das Jahr 2019 vorstellen. Die Technologie entwickelt sich so rasant weiter, dass sich heutige Trends morgen bereits als Eintagsfliegen entpuppen könnten. Daher möchten wir Ihnen nun ausschließlich die Trends vorstellen, die auch im Jahr 2019 garantiert noch relevant sein werden und viel Potenzial für die nächsten Jahre bieten.
Künstliche Intelligenz (KI)
Die Begriffe Künstliche Intelligenz (KI) oder auch Artificial Intelligence (AI) sind bereits seit geraumer Zeit in aller Munde. Mittlerweile steckt künstliche Intelligenz sogar in fast jeder Software – auch wenn wir sie als solche oft nicht erkennen. Unter künstlicher Intelligenz wird die Fähigkeit von Maschinen oder Robotern verstanden, Aufgaben auszuführen, die zuvor nur durch menschliche Intelligenz erledigt werden konnten.
Dazu zählen beispielsweise autonom fahrende Fahrzeuge oder vorausschauende Wartungstechnik. Aber auch Hyper Targeting, die personalisierte Automatisierung von Werbeanzeigen sowie die Anpassung der Werbeinhalte an den individuellen Nutzer sind Anwendungsbeispiele von künstlicher Intelligenz.
Dass künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnt, zeigen auch zahlreiche Studien, die sich mit dem Thema befasst haben. So prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Tractica für das Jahr 2020 weltweite Umsätze von rund 4,8 Milliarden US-Dollar mit Business-Anwendungen im Bereich künstliche Intelligenz. Wie relevant künstliche Intelligenz im Hinblick auf Unternehmen wird, verdeutlicht ein Blick auf die Prognose für das Jahr 2025. Hier wird bereits mit rund 31 Milliarden US-Dollar Umsatz gerechnet.
Die Vorteile, die für Unternehmen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz entstehen, liegen auf der Hand. Vereinfachte Arbeitsabläufe, Fehlerreduktion und ökonomische Vorteile sind nur wenige davon. Fakt ist: KI schafft Effizienz für Unternehmen und birgt viele neue Möglichkeiten. KI-basierte Entwicklungen sind zwar nicht neu, aber auch 2019 der Top-Trend in der IT-Branche.
Für das Jahr 2020 werden weltweit Umsätze von rund 4,8 Milliarden US-Dollar mit Business-Anwendungen im Bereich künstliche Intelligenz erwartet.
Blockchain
Blockchain ist bereits weit über die Grenze der IT-Branche hinweg zum Top-Thema geworden. Doch was genau ist eigentlich eine Blockchain? Ursprünglich wurde die Blockchain-Technologie im engen Zusammenhang mit der Kryptowährung Bitcoin zur Kontrolle monetärer Werte und Informationen entwickelt. Dabei erklärt die deutsche Übersetzung “Blockkette” auch schon den Sinn der Blockchain-Technologie.
Eine Blockchain ist quasi eine dezentrale Datenbank, die eine lange Liste stetig wachsender Transaktionsdatensätzen verwaltet. Da die Anzahl der Transaktionen chronologisch wächst, ist die Blockchain-Technologie vergleichbar mit einer Kette, an deren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden. Sobald ein Block vollständig ist, wird der nächste Block erzeugt, der eine Prüfsumme des vorherigen Blocks enthält. Da jeder Block auf den zuvor entstandenen Block verweist, ist es unmöglich, die Transaktionen nachträglich zu manipulieren, ohne die Integrität des Gesamtsystems zu beschädigen.
Das Besondere an der Blockchain-Technologie ist somit die Möglichkeit einer sicheren Transaktion, ohne zentrale Kontrollinstanz, ohne gegenseitigen Vertrauens und mit vollkommener Transparenz. Buchhalter oder Bankangestellte, die Einsicht in unverschlüsselte Transaktionsdaten haben, spielen hier keine Rolle mehr.
Insgesamt lässt sich also festhalten, dass durch die Blockchain-Technologie der Umgang mit sensiblen Informationen und monetären Werten vollkommen revolutioniert wird. In der heutigen Zeit, in der die Forderungen nach Datensicherheit und Transparenz immer lauter werden, zählt die Blockchain definitiv zu den top IT-Trends 2019. Auf lange Sicht könnte die Blockchain-Technologie unsere heutige Vorstellung von Transaktionen für immer verändern.
“Das Besondere an der Blockchain-Technologie ist die Möglichkeit einer sicheren Transaktion, ohne zentrale Kontrollinstanz, ohne gegenseitigen Vertrauens und mit vollkommener Transparenz.”
Edge Computing
Edge Computing bekommt zukünftig besonders im Hinblick auf das Internet of Things (IoT) eine wichtige Schlüsselfunktion. Zwar ist „Edge Computing” keineswegs eine neue Erfindung, doch wird es aufgrund des drastisch steigenden Datenvolumens in den nächsten Jahren immer relevanter werden.
Der Begriff “edge” ist auf das englische Wort für Ecke oder Kante zurückzuführen. Diese Wortwahl steht in enger Verbindung mit der Datenverarbeitung beim Edge Computing. Diese erfolgt nicht zentral in der Cloud, sondern dezentral am Rand des Netzwerks.
Die zunehmende Relevanz liegt darin begründet, dass Edge Computing als Architekturkonzept für IoT-Umgebungen dienen soll. Latenzintensive und Sensorik-gestützte Anwendungen erfordern eine störungsfreie Anbindung der betreffenden Endgeräte an das Rechenzentrum.
Ein Beispiel hierfür sind autonome Fahrzeuge. Hier ist es enorm wichtig, noch während des Erstellungsprozesses der Daten, auf diese reagieren zu können. Das erfordert jedoch eine Datenverarbeitung in Echtzeit, also ohne Latenzzeiten. Edge Computing erfüllt diese Anforderungen und ist gerade in Anbetracht der zunehmenden Datenmengen und IoT-Technologien einer der IT-Trends für 2019.
“Die zunehmende Relevanz liegt darin begründet, dass Edge Computing als Architekturkonzept für IoT-Umgebungen dienen soll.”
Digitale Zwillinge
Im Kontext von Industrie 4.0 ist der digitale Zwilling bereits zum wesentlichen Bestandteil geworden. Unter dem Begriff “digitaler Zwilling” versteht sich ein virtuelles Abbild realer Objekte, wie beispielsweise von Maschinen, Werkzeugen oder Produkten.
Dabei muss ein digitaler Zwilling nicht unbedingt ein physisches Objekt abbilden. Digitale Zwillinge können auch ein virtuelles Abbild immaterieller Dinge, wie zum Beispiel das einer Dienstleistung sein. Konkret ist ein digitaler Zwilling eine Software-Einheit, die alle wesentlichen Elemente des realen Systems aufweist und genauso agiert.
Mithilfe sogenannter virtueller Sensoren ist somit ein genauer Überblick von Systemstatus, Lebensdauer-Prognose und Verschleißprofil eines Produkts möglich. So wird es möglich Simulation und Validierung von Produkteigenschaften bereits im Planungsstadium zu testen und zu optimieren.
Entstanden ist die Idee des digitalen Zwillings bei der NASA, da Tests mit realen Raketen und Flugzeugen extrem kostenintensiv sind. Mittlerweile wird der digitale Zwilling jedoch in sämtlichen Inustriezweigen verwendet. So werden ganze Fabriken abgebildet, um den kompletten Produktionsprozess virtuell steuern zu können.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der digitale Zwilling Unternehmen in sämtlichen Branchen dabei unterstützt, ressourceneffizienter zu wirtschaften und innovativer zu werden. Das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen Gartner schätzt, dass es bis 2020 mehr als 20 Milliarden angeschlossene Sensoren und Endpunkte geben wird. Potenziell wird der digitale Zwilling also zukünftig für Milliarden von Dingen existieren und ist somit einer der top IT-Trends.
“Der digitale Zwilling unterstützt Unternehmen in sämtlichen Branchen dabei, ressourceneffizienter zu wirtschaften und innovativer zu werden”
Quantum Computing
Quantum Computing (QC) operiert auf dem Quantenzustand von subatomaren Teilchen, wie zum Beispiel Elektronen und Ionen. Diese subatomaren Teilchen stellen Informationen als Elemente dar, die dann als Quantenbits (oder auch Qubits) bezeichnet werden. Qubits können im Gegensatz zu Bits mehr Zustände als nur 0 und 1 annehmen. So können sie auch zwei Zustände gleichzeitig haben – etwa 0 und 1. Dadurch steigt die Rechenleistung deutlich an.
“Insgesamt kann ein Quantencomputer dank der parallelen Ausführung und der exponentiellen Skalierbarkeit bestimmte Probleme viel schneller lösen als ein klassischer Computer.”
Noch befinden sich die Entwicklungen des Quantum Computing im Anfangsstadium. Unternehmen wie Google oder IBM verfügen bereits über Prototypen und Experten stufen Quantum Computing als einen der IT-Trends der nächsten Jahre ein.
Quelle: www.abilis.de/